real Maintal: Verkäuferin wegen Kritik gefeuert

1
2448

Supermarkt-Kette feuert Betriebsratsvorsitzende mit fadenscheiniger Konstruktion | Solidaritätserklärung

real-heisse-luft
Supermarkt-Kette real: Nur heisse Luft (Lizenz: GNU 1.2, Quelle: wikicommons)

Die aktion ./. arbeitsunrecht erklärt sich solidarisch mit Nina S., die seit 15 Jahren als Verkäuferin der Supermarkt-Kette real in Maintal-Dörningheim bei Frankfurt arbeitet. Nina ist, laut Informationen ihrer Gewerkschaft ver.di (siehe flyer pdf), nach einer Betriebsversammlung am 28. Januar 2014 fristlos gekündigt worden.

Wir sind überzeugt, dass hinter dieser Kündigung der Versuch steht, ein engagiertes Betriebsratmitglied los zu werden. Die juristische Begründung des Managements, sie habe die „betriebsinterne Schweigepflicht“ verletzt, ist ein ebenso typisches wie fadenscheiniges Konstrukt aus dem Werkzeugkasten des Union Busting.

Tatsächlich bestand Ninas Schuld wohl eher darin, dass sie Ungleichbehandlung und Diskriminierung am Arbeitsplatz während der Betriebsversammlung klar und offen kritisiert hat.

Wir werden es nicht zulassen, dass Manager und Vorgesetzte im Einzelhandel Arbeiter_innen systematisch einschüchtern, sie von der Wahrnehmung ihrer demokratischen Rechte abhalten und ihnen mit konstruierten Kündigungen und Abmahnungen ein Maulkorb umhängen wollen.


Aus erster Hand informiert sein? Profis lesen Emails.
Jetzt den kostenlosen Email-Newsletter der aktion ./. arbeitsunrecht ► bestellen

Wir fordern das real-Management auf, Nina S. unverzüglich wieder einzustellen!

Merkwürdigerweise gibt es von ver.di bislang keinen online verfügbaren Beitrag zum Thema, nur ein Flugblatt, das als pdf abrufbar ist. Wir dokumentieren einen Beitrag von Reinhard Kern im Netzwerk-IT:

Real Maintal kündigt Betriebsratsvorsitzende

Die Einzelhandelskette Real versucht Nina S., eine engagierte Betriebsrätin in der Fialiale Maintal-Dörnigheim, mit zusammengeschusterten Vorwürfen wegen ihrer kritischen Rede auf einer Betriebsversammlung fristlos zu kündigen. Verdi hat eine überregionalen Solidaritätsaufruf gestartet.

Mehr als 15 Jahre ist Nina S. bei Real in Maintal-Dörnigheim bei Frankfurt als Verkäuferin beschäftigt. Seither engagiert sie sich gewerkschaftlich und seit 2003 im Betriebsrat, ab 2005 als dessen Vorsitzende. Während ihres Urlaubs im Februar erhielt sie von Real die fristlose Kündigung.

Der haltlose Vorwand der Geschäftsführung ergab sich scheinbar auf der Betriebsversammlung am 28. Januar 2014. Dort kritisierte Nina S. den Marktleiter, weil er nicht jede/n Beschäftigte/n gleichermaßen grüße, einigen Mitarbeiter/innen in der Weihnachtszeit Urlaub gewähre und anderen nicht sowie den Abteilungsleitern erlaube, ihre Pausen zu überziehen. Dann sprach die Betriebsratsvorsitzende über Ausländer- und Frauenfeindlichkeit im Betrieb. Hierbei soll sie – so der Vorwurf von Real – ihre „Schweigepflicht“ zu einem innerbetrieblichen Vorfall verletzt und diesen durch Unwahrheiten ergänzt haben, um den Marktleiter betriebsöffentlich zu diskreditieren.


Schön, dass Sie da sind!

Der Verein aktion ./. arbeitsunrecht e.V. stellt alle Inhalte kostenfrei und ohne Werbung zur Verfügung. Wir sind unabhängig von Stiftungen, Parteien, Gewerkschaften und staatlicher Förderung. Helfen Sie uns dabei, sorgenfrei über die Runden zu kommen!
Damit wir auch in Zukunft unbequeme Nachrichten verbreiten können: Bitte spenden Sie! !
Vorheriger ArtikelFrontberichte 03/14
Nächster ArtikelMünchen-Harlaching: Gruselige Zustände in Kinderklinik

1 Kommentar

  1. Wünsche Nina viel viel Kraft und gute Nerven Real wird alles versuchen Sie auch weiterhin loszuwerden . Ich kenne das wir machen hier in Würzburg gerade ehnliches durch und das schon seit Monaten . Viel Glück das es bei Ihr alles nicht so aushartet wie bei uns.
    Lg Dagmar

Kommentarfunktion ist geschlossen.