Jetzt schlägt’s 13! Schwarzer Freitag

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Freitag der 13. als regelmäßiger Aktionstag gegen Horror-Jobs & Anwälte des Schreckens | Erstes Ziel: Neupack und Milram

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Milram-Frischkäse? Der Schwarze Freitag am 13. März 2015 richtet sich gegen Plastik-Schalen der Firma Neupack.

Die Initiative aktion./.arbeitsunrecht ruft dazu auf, das Datum „Freitag der 13.“ in einen regelmäßigen Aktionstag zu verwandeln. Wir wollen damit gegen skandalöse Arbeitsbedingungen, undemokratische Firmenkultur und Union Busting-Methoden (Was ist das?) vorgehen. Der Schwarze Freitag soll das Entstehen einer Bewegung für Menschenrechte und Demokratie in Wirtschaft & Betrieb fördern. (Hier die Aktionsseite: https://arbeitsunrecht.de/freitag13 )

Zusammen mit engagierten Bürgern und Initiativen in ganz Deutschland wollen wir Kunden und Konsumenten über skandlöse Arbeitsverhältnisse und Schikanen informieren. So werden wir versuchen, Druck auf Marken und Unternehmen aufzubauen, um ihnen mit Nachdruck deutlich zu machen, dass sie undemokratischen Praktiken im Betrieb dringend ändern müssen. Der erste Aktionstag fand am Freitag, den 13. März 2015 statt und sollte die Hamburger Besitzer des Plastik-Becher-Produzenten Neupack ansprechen.

Es gab Aktionen vor Supermärkten in über 15 deutschen Städten. Hier finden Sie einen Bericht vom 1. Schwarzen Freitag, hier eine Fotogalerie auf faceboo.


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Nightmare in Stellingen und Wümme: Familie Krüger schlägt zurück

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Der 1. Schwarze Freitag am 13. März 2015 richtet sich gegen Neupack und die Marke Milram. Grund: Schamloser Anwalts-Terror des Plastikbecher-Produzenten Neupack und der Kanzlei Taylor Wessing gegen Betriebsratsvorsitzenden Murat G. Dazu gehören konstruierte Kündigungen und Bespitzelung durch Detektive.

Die Unternehmer-Familie Krüger und ihr berüchtigter Geschäftsführer Arne Höck versuchen derzeit, den Gewerkschafter und Betriebsratsvorsitzenden Murat G. mit verschiedenen Methoden zermürben und aus dem Betrieb entfernen. Dazu gehört eine Welle aus konstruierten und substanzlosen Kündigungen.

Hintergrund: Die Belegschaft hatte mit der Gewerkschaft IG BCE von November 2012 bis Januar 2013 für einen Tarifvertrag gestreikt. Inzwischen ist Murat achtmal gekündigt worden und muss sich langwierigen Arbeitsgerichtsprozessen unterwerfen (wir berichteten). Unserer Einschätzung nach handelt es sich um bösartig konstruierte Vergeltungsmaßnahmen.

Was tun? Druck auf die Marke Milram ausüben

Wir rufen dazu auf am Freitag, den 13. März 2015 vor Supermärkten gegen die Arbeitsbedingungen bei Neupack Enigmailzu protestieren und kritische Kundeninformationen zur Marke Milram zu verbreiten.

Milram-Quark im Zwielicht. Werden die Plastikbecher mit schmutzigen Methoden produziert?
Milram-Quark im Zwielicht. Werden die Milram-Plastikschalen mit schmutzigen Methoden produziert?

Offenbar hat es keinen Sinn, an die Vernunft oder die Ehre der Familie Krüger zu appellieren. Dass Jens und Lars Krüger inzwischen bundesweit als feudalistische Firmen-Patriarchen, Ausbeuter und Union Buster verrufen sind, scheint diese nicht weiter zu stören. Wir werden daher den Hebel anderswo ansetzen:

  • Die genossenschaftliche Großmolkerei Deutsches Milchkontor GmbH (DMK, siehe Unternehmensinfo) ist ein Haupt-Abnehmer von Neupack-Produkten. Zu ihren selbsterklärten Unternehmenszielen gehört: „Als Gemeinschaft von Milcherzeugern und Mitarbeitern wollen wir Top-Molkerei und Top-Arbeitgeber in der Lebensmittelindustrie sein […]  Ausschlaggebend dafür ist die Unternehmenskultur. DMK steuert gezielt die Fragen des Miteinanders und lebt Werte vor, die einem respektvollen und freundlichen Miteinander aller dienen.“ (Quelle: DMK-Website)
    In diesem Sinne dürfte DMK eigenlich keine Plastik-Schalen von Neupack beziehen.
  • Die Marke Milram.  Sie gehört zu DMK. Milram-Quark und Milram-Käse sind ein Haupt-Aushängeschild der DMK.
  • Einzelhandelsketten, die Milram-Produkte anbieten müssen sich kritische Fragen gefallen lassen. Wir fordern sie auf, Milram-Produkte aus dem Sortiment zu nehmen, bis sicher gestellt ist, dass Milram nicht auf Hersteller zurück greift, die mit schmutzigen Methoden gegen Gewerkschafter und Betriebsräte vorgehen.
  • Die Kanzlei Taylor Wessing vertritt die Zermürbungs-Methoden von Neupack in Person von Marc Müller vor Gericht. Deren Arbeitsrechtsabteilung ist weltweit aktiv (siehe Übersicht). Auch sie sollte von Kritik und Protest nicht ausgespart bleiben.

Zu unserer Arbeitsweise

Der Vorstand der aktion./.arbeitsunrecht hat sich unabhängig und aufgrund eigener Recherche für Neupack als erstes Ziel des Aktionstags „Jetzt schlägt’s 13! Schwarzer Freitag für Horror-Jobs“ am 13. März 2015 entschieden. Wir handeln in solidarischer Nähe zu Gewerkschaften, sind aber unabhängig von ihnen. Keineswegs handeln wir auf Anweisung. Ebenso sind wir grundsätzlich solidarisch mit einzelnen Beschäftigten, die Opfer von Union Busting werden, handeln aber nicht auf deren Wunsch oder Veranlassung.

Wir werden in einem nächsten Schritt DMK und Einezlhandelsketten, die Milram-Produkte anbieten anschreiben und um Stellungnahmen bitten.

Einzelpersonen und Gruppen, die sich am Schwarzen Freitag beteiligen möchten, mögen sich bitte mit uns in Verbindung setzen: koeln01{a}arbeitsunrecht.de.


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