TET & Bautec: Entmachtung eines Betriebsrats durch Fusion

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Kassel: Gezielte Sabotage selbstbewusster Interessenvertretung? | Solikomitee gegründet

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Logo der Technoform Bautec GmbH. Quelle: wikicommons. Lizenz: public domain.

Die Technoform Group – nach eigenen Angaben ein Weltmarktführer für Fensterelemente – plant die Fusion ihrer Unternehmenstochter Bautec GmbH mit dem Werkzeughersteller TET GmbH, der ebenfalls zur Holding gehört. Was bei oberflächlicher Betrachtung wie ein Nebeneffekt wirkt, ist möglicherweise der Hauptgrund der Umstrukturierung: Der TET-Betriebsrat soll verschwinden.

Gallisches Dorf soll geschleift werden

Denn der TET-Betriebsrat konnte in der Vergangenheit Verbesserungen für die Beschäftigten gegen den Widerstand der Geschäftsführung durchsetzen bzw. Verschleichterungen der Abeitsbedingungen verhindern. So berichtet die Tageszeitung  junge Welt von extremem Leistungsdruck und ungezügelter Flexibilität bei Technoform: „Jeder ist für seine Arbeit selbst verantwortlich. wer nicht fertig wird muss Überstunden machen.“ TET-Belegschaft leiste erfolgreich Widerstand und habe in der Technoform Gruppe den Ruf eines gallischen Dorfes.

Deren Betriebsrat soll sich durch die Verschmelzung auflösen.  TET hat in Nordhessen 70 Beschäftigte, Bautec ungefähr dreimal so viele, so dass die kleinere Firma und ihr BR im neuen Firmenkonstrukt aufgehen würden.

Möglicherweise will das Unternehmen eine Frontbegradigung erreichen, bevor im Herbst 2016 eine neue Tarifrunde Kunststoff zwischen der IG BCE (Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie) und dem Arbeitgeberverband HessenChemie ansteht, der eine treibende Kraft hinter dieser betriebswirtschaftlichen Form der Betriebsratszerschlagung (Union Busting) zu sein scheint.


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Der Anwalt des Betriebsrats, Rolf Geffken spricht von „Krieg gegen einen Betriebsrat“, der „zu den aktivsten und konsequentesten“ gehöre, die er in seiner langen Karriere als Arbeitsrechtler kennen gelernt habe.

In Kassel hat sich ein Solidaritätskreis gegründet, um für die Rechte der TET-Belegschaft und ihrer Interssenvertretung zu kämpfen (Kontakt siehe unten).

Unternehmensgeschichte: Ausgliederung 1993 | Globale Produktion

Die Technoform Gruppe hat weltweit nach eigenen Angaben über 1.000 Mitarbeiter. Bautec produziert in Nordhessen (Kassel + Fuldabrück), sowie in Tordesillas (Spanien), Suzhou (China), Hongkong und Twinsburg (Ohio, USA).

Das Unternehmen wurde laut wikipedia.de 1969 von Karl-Hans Caprano und Erwin Brunnhofer gegründet. 1993 erfolgte die Ausgliederung der verschiedenen Sparten unter dem Dach einer Holding (Technoform Group), die nun offenbar rückgängig gemacht werden soll.


weitere Informationen


Wir dokumentieren: 

Weltmarktführer für Fensterelemente will unliebsamen Betriebsrat loswerden

Pressemeldung des Solidaritätskreises Technoform/TET vom 16.09.2016

Das Kasseler Unternehmen TET (Technoform Extrusion Tooling) GmbH steht kurz davor, in die Bautec GmbH der Unternehmensmutter integriert zu werden. Während die Geschäftsleitung der TET diesen Schritt mit Synergieeffekten begründet, befürchten Betriebsrat und gewerkschaftliche Vertrauenskörper, dass es darum geht, schlechtere Arbeitsbedingungen durchzusetzen und gleichzeitig einen kritischen Betriebsrat loszuwerden. Die Fusion soll nach Planung des Unternehmens am 10. Oktober vollzogen werden.

„Der Kasseler TET-Betriebsrat gehört zu den aktivsten und konsequentesten Betriebsräten, die ich als Arbeitsrechtler kennengelernt habe. Es verwundert deshalb auch nicht, dass der wesentliche Punkt der jetzt forcierten ‚Unternehmensverschmelzung‘ die Entmachtung des Betriebsrats zu sein scheint,“ so der Hamburger Arbeitsrechtler und Anwalt des TET-Betriebsrates Dr. Rolf Geffken. Demnach ließ TET verkünden, dass mit dem Datum der Verschmelzung das Amt des Betriebsrates erlösche und auch keine Neuwahl ‚notwendig‘ sei. Für das Verhalten von Technoform findet RA Geffken deutliche Worte: „Das ist mehr als bloßes Betriebsrats-Mobbing. Das ist Krieg gegen einen Betriebsrat.“

Bei einem Übergang in die Bautec GmbH würde die TET GmbH ihre Eigenständigkeit verlieren. Die Beschäftigten befürchten, dass mit der Fusion die Arbeitsbedingungen der TET-Belegschaft den schlechteren Bedingungen der Bautec-Belegschaft angepasst werden sollen. Zudem deutet vieles darauf hin, dass der TET-Betriebsrat sein Mandat verlieren würde.  Bereits jetzt wurde der Bautec Betriebsrat von der Geschäftsleitung aufgefordert, neue Betriebsvereinbarungen zu Arbeitszeit für die dann fusionierte Belegschaft auszuhandeln.

„Während die Technoform Group gute Gewinne einfährt und ein Weltmarktführer der Branche ist, will das Unternehmen weit mehr als bisher in die Arbeits- und damit Lebenszeit der Kolleginnen und Kollegen eingreifen. Es deutet sich an, dass die Firma dafür einen Betriebsrat benutzen will, der von der TET-Belegschaft nicht gewählt wurde“, so Violetta Bock vom sich neu gegründeten Solidaritätskreis Technoform/TET.

„Vom so genannten ‚Union Busting‘ – das systematische Be- und Verhindern von Arbeitnehmervertretungen – sind immer wieder ganze Belegschaften und  Arbeitnehmervertretungen betroffen“, sagt Dr. Thomas Goes, Arbeitssoziologe am Soziologischen Forschungsinstitut (SOFI) Göttingen. „Mittlerweile scheint auch in Deutschland eine unternehmensnahe Beraterszene entstanden zu sein, die sich auf die Zerstörung von demokratischer Mitbestimmung spezialisiert hat,“ so Goes weiter.

Ein typisches Instrument dieses Ziel zu erreichen, sei ein Wechsel der Eigentumsformen innerhalb einer Unternehmensgruppe. Davon habe auch die Technoform Group Gebrauch gemacht. Selten aber stünden Unternehmen einem so hartnäckig arbeitenden Betriebsrat gegenüber wie im Falle von der Technoform Extrusion Tooling GmbH, so Goes weiter.

Damit die Fusion nicht auf dem Rücken der Beschäftigten ausgetragen wird, hat sich zur Unterstützung der Belegschaft ein Solidaritätskreis gebildet. Der Betriebsrat prüft zudem gerichtliche Schritte.

Für Nachfragen:

  • Dr. Rolf Geffken, Fachanwalt Arbeitsrecht/ Institut für Arbeit: 0172-7418179
  • Violetta Bock,  Solidaritätskreis Technoform/TET: 0171-7256110
  • Dr. Thomas Goes, Soziologisches Forschungsinstitut (SOFI): thomas-eilt.goes@sofi.uni-goettingen.de

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6 Kommentare

  1. Sehr geehrter Herr Siano,

    mein Name ist Johannes Schulten, ich bin Autor des von Ihnen kritisierten Artikels: „Krieg gegen Betriebsrat“ aus der jungen Welt. Zunächst einmal bedanke ich mich bei Ihnen für die Reaktion. Auch wenn sie nicht freundlich war, bin ich immer froh, wenn meine Beiträge gelesen werden.

    Und nun zu ihrer Kritik. Sie werfen mir vor, falsche Tatsachen zu behaupten, wenn ich schreibe, dass bei Technoform ein hohes Maß an Flexibilität von den Beschäftigten gefordert wird.

    In meinem Beitrag vom 19.09.2016 heißt es:

    „Tatsächlich steht für die TET-Belegschaft einiges auf dem Spiel: Die Arbeitsbedingungen in der gesamten Technoform-Gruppe sind auf permanente Kosteneinsparungen ausgerichtet. Von den Beschäftigten wird ein hohes Maß an zeitlicher Flexibilität erwartet. Jeder ist für seine Arbeit selbst verantwortlich. Wer nicht fertig wird, muss Überstunden machen. Den TET-Beschäftigten ist es in der Vergangenheit immer wieder gelungen, dem enormen Leistungsdruck Grenzen zu setzen.“

    Sie beschweren sich konkret über folgender Satz: “Jeder ist für seine Arbeit selbst verantwortlich. wer nicht fertig wird muss Überstunden machen.”

    Für meinen Beitrag habe ich mit Beschäftigten von Technoform gesprochen. Wenn ich Urteile über die Arbeitsbedingungen in der Gruppe abgebe, beruhen sie auf diesen Gesprächen. Zudem bezieht sich die Einschätzung auf die gesamte Technoform Gruppe, zu der nicht nur TET gehört. Die von Ihnen gelobte Betriebsvereinbarung gilt eben nur bei TET.

    Und genau darum geht es ja in meinem Artikel: Diese Besserstellung gegenüber anderen Teilen der Gruppe steht durch die geplante Verschmelzung auf dem Spiel. Denn nach einer Verschmelzung mit der Bautec besteht die ernsthafte Gefahr, dass sowohl der TET-BR als auch alle Betriebsvereinbarungen ihre Gültigkeit verlieren. Eine Einschätzung, die im Übrigen auf meine Nachfrage von der Geschäftsführung bestätigt wurde.

    Die Frage, wie Sie oder Teile der Belegschaft zum Betriebsrat stehen, war nicht Teil meines Beitrages. Es ging schlicht um die Folgen der von der Geschäftsleitung angekündigten Verschmelzung für die betriebliche Mitbestimmung bei TET sowie die dortigen Arbeitsbedingungen.

    Mit besten Grüßen

    Johannes Schulten

  2. Sehr geehrter Herr Elmar Wigand,
    bei der Verwendung des Wortes „Lügenpresse“ war ich in der Tat ein wenig Phantasielos, und verwende nun die Bezeichnung „Märchenerzähler“.
    Was für eine Art von Journalismus betreiben Sie da, wenn sie es selbst offen zugeben nicht zu recherchieren, sondern einfach nur aus dem Internet Publikationen zu kopieren und einer Genmanipulation zu unterziehen. Sieht so moderner Journalismus aus, oder wollen Sie zukünftig als Online Märchenerzähler Karriere machen?
    Eine Falsche Darstellung ist z.B.:“ So berichtet die Tageszeitung junge Welt von extremem Leistungsdruck und ungezügelter Flexibilität bei Technoform: “Jeder ist für seine Arbeit selbst verantwortlich. wer nicht fertig wird muss Überstunden machen.”
    Die Arbeitszeit ist bei TET ist durch eine Betriebsvereinbarung geregelt, und diese besagt im groben 38 Stunden in der Woche zu 7,6 Stunden am Tag von Montag bis Freitag in der Zeit von 6:00 bis 17:00Uhr, und das Ganze mit dem Zusatz jeder wie er will.
    Bei so einer Betriebsvereinbarung ist natürlich eine Extreme Flexibilität jedes Einzelnen gefordert.
    Die Unterschriftenaktion wurde in einer Teambesprechung angekündigt.
    Diese habe ich selbstverständlich in meiner Freizeit durchgeführt, und die Schulterklopfer am Ende gab es nur von ca. 75% der Belegschaft. Eine Abmahnung wegen der Durchführung habe ich nicht erhalten. Ich bin auch nur ein ganz normaler Angestellter ohne Weisungsbefugnis, so dass ich die Unterschriften nicht unter Druck erhalten habe.
    Eine Abmahnung sollten aber ihre Vorstandskollegen Ihnen und Ihrer Kollegin Jessica Reisner für diesen Artikel und den Kommentar verpassen. Das würde dann vielleicht dazu führen das sie zukünftig eine gewisse Qualität in ihre Artikel bekämen. Anstatt sich selbst zu Informieren Vordern Sie mich als Leser nun auf ihren Job hier zu machen. Da sie aber genauso wie ihre erwähnte Kollegin im fünfköpfigen Vorstand sitzen werden auch sie um eine Abmahnung herumkommen, denn der Volksmund sagt ja eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus.
    Ich werde auch keine weiteren Kommentare mehr hier auf ihrer Online Märchenerzähler Plattform abgeben. Für mich ist es viel sinnvoller die Zeit in die zukünftigen Herausforderungen zu investieren.
    Mir war es nur wichtig dieses absolut verdrehte Bild gerade zu rücken.
    Ihnen wünsche ich für die Zukunft noch ganz, ganz viel Glück den bei den bescheidenen journalistischen Fähigkeiten werden sie es bitter nötig haben.
    MfG Christian Siano

    • Sehr geehrter Herr Siano,

      Wenn unser Blog Leute ärgert, die im Auftrag des Managements Unterschriften gegen ihre gewählten Vertreter sammeln, dann hat er seine Aufgabe erfüllt.

      Im Kern kritisieren Sie m.E. jedoch nicht uns, sondern die Berichterstattung der jungen Welt, die wir lediglich zitieren.

      Zu meinen publizistischen Prinzipien kann ich folgendes Anfügen:
      „Journalismus heißt Dinge zu veröffentlichen, die andere nicht veröffentlicht sehen wollen. Alles andere ist PR.“ (wird George Orwell zugeschrieben).

      Tatsächlich sehen wir uns nicht unbedingt journalistischen Objektivitäts- und Ausgewogenheitsprinzipien verpflichtet, wie sie an Journalistenschulen zwar gelehrt, in der Realität aber ständig verletzt werden.

      Wir stehen klar erkennbar auf der Seite von Beschäftigten, Gewerkschaftern und engagierten Betriebsräten. Das ist der Sinn der Sache. Da wir finanziell unbhängig von Unternehmern, Investoren, Anzeigen-Kunden, Drittmittel-Gebern (Stiftungen, EU-Sozialfonds etc.) oder den politischen Aufsichtsräten der öffentlich-rechtlichen Medienanstalten sind, können wir uns den Luxus einer scharfen und freien Meinung leisten.

      MfG
      Elmar Wigand

    • Sehr geehrter Herr Siano, aufmerksam auf die derzeitige Lage bei TET hat mich ein Bericht in der HNA Kassel gemacht. Da ich mehr über die Hintergründe wissen wollte, bin ich dann u.a. im Internet auf einen Artikel des Göttinger Tageblattes und hier auf Ihren Beitrag gestoßen.
      Vielleicht können Sie mir helfen, zu verstehen. Auf der Facebook-Seite von Technoform steht noch im Jahr 2013 etwas von einer Auszeichnung in Sachen Vereinbarung Beruf und Familie. Und im Jahr 2014 wird ein Dr. Kreuz zitiert mit „Wer Zäune um Menschen baut, bekommt Schafe.“. Gab es evtl. einen Generationenwechsel bei den Eigentümern? Weil, wie passt eine dort propagierte fortschrittliche und durchaus menschliche Firmenphilosophie zu, wie Sie selbst schreiben, einer „extremen Flexibilität jedes Einzelnen bei so einer Betriebsvereinbarung“? Die muss doch dann vom Unternehmen eingefordert worden sein – oder? Wenn ich extrem flexibel bei meinem Arbeitspensum sein muss, muss ich dann nicht im Anschluss an die vereinbarte Arbeitszeit automatisch das nacharbeiten, was mir vorgegeben worden ist? Und wird damit nicht eine Betriebsvereinbarung unterlaufen und ad absurdum geführt? Und sind Sie als Angestellter auch von dieser extremen Flexibilität betroffen? Und wie lässt sich das dann mit familienfreundlicher Philosophie in der Realität vereinbaren?
      Schade, dass Sie nicht schreiben, welche Position Sie bei TET einnehmen. Mag sein, ich hätte Sie dann besser verstanden.

  3. So geht „Lügenpresse“
    Sehr geehrte Redaktion,
    warum veröffentlichen Sie diesen Beitrag, ohne dass Sie sich persönlich über den Wahrheitsgrad vor Ort erkundigen?
    Ich bin ein normaler Angestellter der Firma TET, und möchte Ihnen helfen zu verstehen wie die Wahrheit wirklich aussieht.
    Die Firma TET ist ein Technoform Konzerninterner Werkzeugbau mit dem wohl modernsten Maschinenpark im weiten Umkreis von Kassel. Alle Mitarbeiter arbeiten in einem Gleitzeitarbeitsmodell in dem jeder seine Arbeitszeit einteilen kann wie er will.
    Folgende Leistungen werden unter anderem allen Mitarbeitern kostenlos zu Verfügung gestellt:
    – Arbeitskleidung wird gestellt und wöchentlich gewaschen
    – Getränke wie Kaffee und Mineralwasser
    – Fitness Studio benutzen
    – Massage in der Firma durch Physiotherapeutin
    – Obstkörbe mehrmals wöchentlich
    – Telefon und Internet
    – etc.
    Die Vergütung ist Übertariflich, zur Weihnachtszeit gibt es ein volles 13. Gehalt, Urlaubsgeld, Prämien und 30 Tage Urlaub ist Standard für alle. Eine Direktversicherung als betriebliche Altersvorsorge wird zusätzlich gefördert.
    Diese Leistungen gab es schon zum größten Teil bereits vor der Zeit des Betriebsrates Hr. M. Heldt, und mit der Einführung dieser Leistungen hatte der Betriebsrat nichts zu tun. Diese Leistungen stehen allen Mitarbeitern in allen Technoform Gesellschaften zu Verfügung.
    Während der Amtszeit von dem Betriebsrat Hr. M. Heldt sind ca. 10 Betriebsrat Mittglieder vorzeitig zurückgetreten, und das nur weil sie mit dieser Art von Betriebsratarbeit nicht zu tun haben wollten.
    Ich selbst habe vor gut einem Jahr eine Unterschriftenaktion durchgeführt als der BR eine Einigungsstelle einberufen hat. Die Belegschaft wollte mit über 75% der Stimmen das der BR keine Einigungsstelle einberuft. Gemacht hat er es trotzdem, und das gegen den Willen der Belegschaft.
    In der letzten Zeit wurde dann zu jedem X beliebigem Thema eine Einigungsstell einberufen.
    So sollte eine Einigungsstelle die Einführung einer 3D CAD Software verhindern. Mithilfe dieser 3D CAD Software sind wir aber nun in der Lage neue Produkte herzustellen, und z.Z. sind das etwa 30% aller Neuaufträge.
    Vertreten wurde der Betriebsrat immer durch Dr. Rolf Geffken, Fachanwalt Arbeitsrecht/ Institut für Arbeit der nun einen sehr guten Kunden verliert. Der durch Violetta Bock gegründete Solidaritätskreis Technoform/TET ist durch die Lebensgefährtin von dem Betriebsrat ins Leben berufen worden.
    Die in Ihrem Artikel hier aufgeführten Personen verfolgen persönliche Interessen und nicht die der Belegschaft.
    Ich bin mir sicher dass aktuell nur ca. 10% der Belegschaft hinter dem Betriebsrat stehen, und der größte Teil der Belegschaft froh über die getroffene Verschmelzung von TET und BAUTEC ist.

    • Sehr geehrter Herr Siano!

      Die Verwendung des Wortes „Lügenpresse“ rückt Sie in ein ungünstiges Licht. (Ich habe dabei immer so einen Pegida-Sound im Ohr.) Im Kern haben wir lediglich die Berichte anderer Quellen (Pressemittleilung, junge Welt, Göttinger Tageblatt, wikipedia) zusammengefasst. Bitte erläutern Sie: Worin besteht genau die Lüge bzw. eine falsche Tatsachenbehauptung?

      Sie geben unverblümt zu, dass sie im Sinne des Managements eine Unterschriftenaktion gegen den Betriebsrat durchgeführt haben. Vermutlich während der Arbeitszeit. Haben Sie dafür eine Abmahnung erhalten, oder hat ihnen ihr Vorgesetzter anerkennend dafür auf die Schulter geklopft? Was wäre wohl passiert, wenn Sie eine Unterschriften-Aktion gegen das Investitionsschutzabkommen TTIP in der Belegschaft gestartet hätten?

      Methoden wie Unterschriftensammlungen gegen den Betriebsrat gehören zum Standard-Repertoire von Union Bustern und Fertigmachern. Sie vergiften das Klima in der Belegschaft und sollen die Entsolidarisierung voran treiben.

      Dass Leute unter Druck Unterschriften leisten (müssen), die von den Vorgesetzten gewünscht sind, hat mit Demokratie und Mitbestimmung nichts zu tun. Viele unterschreiben aus Angst oder Unkenntnis. Dass sich Arbeiter und Angestellte dazu hinreißen lassen, solche Drecksarbeit für „ihr Management“ zu verrichten, gehört zu den traurigsten Kapiteln unserer Arbeit. Aber solche Leute finden sich leider immer wieder.

      MfG
      Elmar Wigand

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