Toys R Us: Feuert Detlef Mutterer!

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Management verfolgt Würselener BR-Vorsitzende mit juristischen Nachstellungen. Ablösung des Deutschland-Geschäftsführers durch Smyths Toys gefordert

Flugblatt „Toys R Us ist tot. Es lebe Smyths Toys?“ hier zum Download.

Pressemitteilung, 4. Juli 2018

Der Bürgerrechtsorganisation aktion ./. arbeitsunrecht e.V. fordert die neuen Besitzer der Deutschland-Filialen von Toys R Us auf, einen glaubhaften Neuanfang zu starten.

Dazu gehört ein Einzelhandelstarifvertrag, für den die Belegschaft mit der Gewerkschaft Verdi seit Jahren kämpft. Dazu gehört ebenso die sofortige Einstellung von juristischen Nachstellungen und Zermürbungsmaßnahmen gegen die Würselener Gewerkschafterin Mona E.

Kampagnerin Jessica Reisner erläutert:


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Wir unterstützen Mona, weil hier eine vorbildliche Verkäuferin fertig gemacht werden soll. Mona tritt seit Jahren als Betriebsratsvorsitzende und Mitglied des Gesamtbetribsrats konsequent und unbestechlich für die Interessen ihrer Kolleginnen  und Kollegen im Einzelhandel ein. Ihre Filiale in Würselen ist eine Streikhochburg, die sich erfolgreich gegen Leiharbeit, Werkverträge und immer neue Zumutungen wie Kapovaz wehrt. Deshalb stellt das Management ihr nach.

Um Druck auszuüben, wird das Aachener Komitee „Solidarität mit Mona“ am Donnerstag, 5. Juli von 11-13 Uhr an der Frittezang am Elisenbrunnen in der Aachener Innenstadt (Ursulinenstr./ Friedrich-Wilhelm-Str.) Gespräche mit Lohnabhängigen suchen. Vorher begleiten die Aktivisten die BR-Vorsitzende Mona E. zum Arbeitsgericht Aachen (9:30 Uhr, Adalbertstr. 92, Saal SA 2.019)

Pressesprecher Elmar Wigand erklärt:

Der Toys R Us-Deutschland-Geschäftsführer Detlef Mutterer stand als treuer Vasall der US-Zentrale für einen typisch amerikanischen Union Busting-Kurs. Die Anwendung von Zermürbungsmaßnahmen gegen die Belegschaft der Filiale in Würselen und ihre Betriebsratsvorsitzende Mona E. geht nach unserer Auffassung auf sein persönliches Konto. Mutterer ist nicht länger tragbar.

Die britisch-irische Kette Smyths Toys konnte im Frühjahr 2018 sämtliche 93 Filialen in Deutschland, Österreich und der Schweiz für einen Spottpreis von 79 Mio. Euro aus der Konkursmasse von Toys R Us erwerben.(1)

Am Donnerstag, 5. Juli 2018 findet vor dem Arbeitsgericht Aachen eines von zahlreichen Verfahren statt, welche Toys R Us mit Hilfe der Bonner Union Busting-Kanzlei Meyer-Köring gegen die BR-Vorsitzende Mona E. vom Zaun gebrochen hat.

Elmar Wigand:

Die Schriftsätze der Kanzlei Müller-Köring enthalten auf über 60 Seiten im Kern juristischen Bullshit. Die Strategie lautet offensichtlich: Zermürbung und Ablenkung durch juristisches Stalking.

Die aktion ./. arbeitsunrecht wird dafür sorgen, dass der Schuss nach hinten losgeht. Im Anschluss an den Prozesstermin werden Aktivisten des Aachener Komitees „Solidarität mit Mona“ in der international frequentierten Innenstadt Passanten informieren und die Ablösung des Managers Detlef Mutterer fordern.(2)

Jessica Reisner:

Wir lassen uns durch Gerichtstermine und falsche Anschuldigungen weder zermürben noch stoppen. Wenn Smyths Toys die Angriffe gegen Betriebsräte nicht zurück nimmt und endlich glaubhafte Tarifverhandlungen eingeht, wird der geplante Relaunch mit neuem Marken-Image 2019 ziemlich schwierig werden.

Toys R Us war am 13. Mai 2016 Ziel des Aktionstags #Freitag13. Seither bestehen enge Kontakte zwischen Belegschaft, Betriebsräten und der aktion ./. arbeitsunrecht.


(1) Zum Vergleich: 2005 hatte ein Konsortium aus den aggressiven Finanz-Investoren Bain Capital, KKR und dem Immobilien-Trust Vornado eine Rekordsumme von 5,8 Milliarden US-Dollar für den Global Player gezahlt. Der Toys R Us-CEO David Brandon wurde 2015 mit einem Vertrag eingestellt, der ihm 50 Mio. US-Dollar an Bezügen und Boni in 3 Jahren versprach.

(2) Das Flugblatt „Toys R Us ist tot. Es lebe Smyths Toys?“ finden Sie hier. Es steht allen Gewerkschaftern, Betriebsräten, Beschäftigten und ihren Unterstützer_innen zum download, Ausdruck freien Verteillung zur Verfügung (.pdf).

 


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