Express Köln: Warum Adenauer plötzlich Starbucks-Schürze trägt. #Freitag13

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#Freitag13: Protest-Aktion in Kölner City


Express berichtet ausführlich über Protest-Performance  „Arbeiter, denk mal!“ der Aktion gegen Arbeitsunrecht am 13.11.2020 in Kölner Innenstadt.

Quelle: Adnan Akyüz: Protest-Aktion in Kölner City — Warum Adenauer plötzlich Starbucks-Schürze trägt, Express Köln, 13.11.2020.


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„Die Kölner Initiative „Aktion Arbeitsunrecht“ wirft Starbucks Betriebsrats-Behinderung und Lohndumping vor.

Dafür sind die Aktivisten in mehreren deutschen Städten am Freitag (13. November) auf die Straße gegangen. In Köln wurde Konrad Adenauer zum Niedriglohn-Arbeiter von Starbucks. Ob ihm das gefallen hätte? Oder hätte er jetzt, wie man so schön sagt: den Kaffee auf?


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Wie auch immer: Das Konrad-Adenauer-Denkmal an der Apostelnstraße in Köln wurde für die Protest-Aktion mit einer Starbucks-Schürze verfremdet. Damit wollen die Aktivisten auf die Situation der Mitarbeiter von Starbucks aufmerksam machen.“

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„Nach unserem Wissen existieren weniger als 15 Betriebsräte“, sagt Elmar Wigand, Sprecher der Kölner Initiative, die zuvor auch schon gegen Arbeitsbedingungen bei „H&M“ in Köln protestiert hatte.

 

Wiegand erklärt weiter: „Das Starbucks-Management bekämpft aktive Betriebsräte systematisch durch Schikanen, Kündigungsversuche und juristische Tricks. Engagierten Gewerkschafter und Betriebsratsmitglieder droht bei Starbucks Kündigung, Mobbing und systematische Zermürbung.“

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Die Initiative fordert, Michael G. sofort wieder einzustellen und „Repressalien gegen den engagierten Arbeitnehmervertreter und Gewerkschafter der NGG zu unterlassen“, so der Sprecher der Initiative, die wegen einer Strafanzeige der SPD aufgrund eines Martin-Schulz-Doppelgängers von sich Reden gemacht hatte.

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Unter diesen Bedingungen sollten Kunden besser darauf achten, wo sie einkaufen, sagt Wiegand. „Wir stellen als Lohnabhängige die absolute Mehrheit der Bevölkerung. Wir sollten die Macht, die aus unserem Geldbeutel erwächst, konsequenter nutzen. Wer am Arbeitsplatz nicht wie ein moderner Sklave behandelt werden will, sollte auch beim Einkauf auf demokratische Arbeitsbedingungen Wert legen.“

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Konrad Adenauer: Ahlener Programm von 1947

Übrigens: Dass sich die Aktivisten für die Protest-Aktion Konrad Adenauer ausgesucht haben, ist kein Zufall. Die CDU hatte 1947 unter Konrad Adenauer ein Wirtschafts- und Sozialprogramm mit dem Namen „Ahlener Programm“ beschlossen.

Ein Auszug daraus: „Dem von der Belegschaft gewählten Vorsitzenden des Betriebsrates ist Gelegenheit zur Mitwirkung in allen Fragen zu geben, welche die sozialen Interessen der Betriebsangehörigen berühren. Das kapitalistische Wirtschaftssystem ist den staatlichen und sozialen Lebensinteressen des deutschen Volkes nicht gerecht geworden.“


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