Zwei Siege für Meinungsfreiheit in der Arbeitswelt:
-
-
Smyths Toys-Mobber knickt vor Arbeitsgericht Aachen ein!
-
Tönnies zieht Unterlassungsantrag vor Landgericht Berlin zurück.
-
Presse-Mitteilung, 26. November 2019
Sehr geehrte Presse-Vertreter/innen!
Aus erster Hand informiert sein? Profis lesen Emails.Jetzt den kostenlosen Email-Newsletter der aktion ./. arbeitsunrecht ► bestellen
Die vergangene Woche brachte für die Initiative Aktion gegen Arbeitsunrecht zwei schöne Erfolge.
Wir haben uns bemüht, die Meinungsfreiheit in der Arbeitswelt und die Pressefreiheit zu verteidigen. Dafür wurden wir mit zwei Siegen vor Gericht belohnt.
Wir haben dabei darüber hinaus Erfahrungen gesammelt, wie der Methode Schertz Bergmann beizukommen ist (siehe unten).
Für Nachfragen, Hintergrundgespräche und Interviews stehe ich gern zur Verfügung.
Mit besten Grüßen
Elmar Wigand, Presse-Sprecher | mobil: 0176.588 656 23
1. Smyths Toys (Toys R Us) in Würselen. Mobber gibt auf
Am Donnerstag, 21. November 2019 siegte die Betriebsratsvorsitzende Mona E. vor dem Arbeitsgericht Aachen in einem skandalösen Verfahren gegen einen Personalverantwortlichen von Smyths Toys (ehemals Toys R Us).
Mona E. darf weiterhin über Psycho-Terror + Mobbing bei Toys R Us im Jahr 2012 sprechen. Der stellvertretende Marktleiter Baqar I. hatte auf Unterlassung und Schmerzensgeld geklagt, weil er durch unsere Veröffentlichungen und ein Radio-Inteview angeblich krank geworden sei.
Es handelte sich um einen bizarren Versuch einer Täter-Opfer Umkehr. Hintergrund: Die Filiale in Würselen ist eine Streik-Hochburg. Mona E. ist eine treibende Kraft im Smyths Toys GBR und seit Jahren juristischen Zermürbungsmethoden ausgesetzt.
Die Berichterstattung und Kampagnen-Führung der aktion ./. arbeitsunrecht stand im Zentrum des juristischen Angriffs.
Wir gratulieren Mona und ihrer konflikterprobten Belegschaft bei Smyths Toys in Würselen!
> Mehr erfahren: https://arbeitsunrecht.de/smyths-toys-mona-siegt-gegen-mobber/
2. Tönnies & Schertz Bergmann ziehen vor Presse-Kammer Berlin zurück
Am Freitag, 22. November erreichte uns die Mitteilung, dass der größte europäische Schweineschlachter und die Kanzlei Schertz Bergmann (RA Helge Reich) ihre Unterlassungklage gegen uns zurück gezogen haben. Der öffentliche Druck wurde ihnen wohl zu groß.
Ab sofort darf über den Tönnies-Konzern wieder offen behauptet werden:
- systematischer Lohnraub durch unbezahlte Überstunden, fehlende Zuschläge für Sonntags- und Nachtarbeit, Prellen der Beschäftigten um die Bezahlung von Rüst- und Wegezeiten
- Kündigungen nach Arbeitsunfällen
- Tönnies-Werkvertragsarbeiter*innen haben Gewerkschaftern von 16-Stunden-Schichten berichtet.
- Arbeitsplatzvernichtung: Zerstörung regionaler Wirtschaft durch Preisdumping und planmäßigen Aufkauf von Schlachthöfen in Deutschland und Europa, um sie zu schließen.
- Lohnraub und Kündigungen bei Verletzung und Krankheit.
Wie ist der Methode Schertz Bergmann beizukommen?
Die Medienkanzlei Schertz Bergmann, deren Name in den Ohren ängstlicher Gewerkschafter, Redakteure und Justiziare in vergangenen Jahren wie Donnerhall klang, steht für professionelle Einschüchterung kritischer Berichterstatter*innen.
Das Gegenmittel ist nach unserer Erfahrung:
- verstärkte Recherche,
- verstärkte Öffentlichkeitsarbeit,
- das Nutzen der Prozesstermine, um unbequeme Zeugen – auch gegen ihren Willen – vorzuladen und zu verhören.
- Spenden sammeln, um Anwaltskosten zu bestreiten.
Keine Hilfe ist es dagegen, wenn Initiativen und Gewerkschaften eilfertig Unterlassungserklärungen unterzeichnen, wenn sie statt einzelner Passagen ganze Beiträge löschen und zu allem Überfluss die geforderten Honorare an Schertz Bergmann zahlen. Dafür gibt es leider zahlreiche Beispiele.
> Mehr erfahren: https://arbeitsunrecht.de/toennies-zieht-das-ringelschwaenzchen-ein/