Newsletter 06/19

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Mütter-Mobbing bei ZARA | Protest + Call In | Union Busting  | Gewerkschaftsfreiheit und Vergesellschaftung


Liebe Leserinnen und Leser!

Wenn der Betriebsrat nicht zurücktritt, fahre ich die Firma vor die Wand“, soll Hermann Jakobs, Chef des Beton-Fertigteile-Herstellers KMB, 2012 gedroht haben. Klingt irre, geht in Deutschland aber durch.

Auf Unternehmerseite wird in solchen Fällen mit einem von jeder Verantwortung abgekoppelten Freiheitsbegriff argumentiert, wo von ökonomischem Terror und Willkür-Entscheidungen die Rede sein sollte.


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Von einer Betriebsschließung als Vergeltung für gewerkschaftliche Organisierung ist auch die Berliner Belegschaft des Wombat`s City Hostels bedroht. Ähnliche Vorgänge gab es unter anderem bei der Reha-Kette Median, bei der Baumarkt-Kette Obi, dem Gebäudemanagement BDDK. Vermutlich gibt es unzählige Fälle, die überhaupt niemand als Union Busting gewertet hat. Das Phänomen hat System.

Wir meinen: die Freiheit des Individuums endet, wo Anderen Schaden zugefügt wird. Wir wollen Lösungsansätze erarbeiten, wie eine Übernahme durch die Belegschaft ermöglicht und gefördert werden kann. Gleichzeitig fordern wir Sanktionsmöglichkeiten, wenn Unternehmer*innen Beschäftigte vorsätzlich schädigen und die Gewerkschaftsfreiheit einschränken.   

Bemerkenswert ist, dass die Tabu-Wörter Enteignung und Vergesellschaftung just in aller Munde sind. Dabei schäumen gerade die Politiker am meisten, die gar nichts gegen Enteignungen haben, solange sie der Bauwirtschaft dienen. 200 Enteignungsverfahren laufen aktuell in Deutschland. Reden wir von Banken wie der West LB und der Hypo-Real-Estate, wird aus der Übernahme mir nichts dir nichts sogar eine Rettung.

Wir möchten mit unserer Arbeit unseren Beitrag dazu leisten, die Diskussion über den Umgang mit sozialschädlichen und kriminellen Unternehmen weiter voran zu treiben. Die alten Konzepte haben ausgedient.

Mit solidarischen Grüßen 

Jessica Reisner | Büro Köln


ZARA: Jetzt Protest-Aufkleber bestellen!

Zara geht laut Beschäftigten gezielt gegen junge Eltern unter den Beschäftigten vor, die als unflexible „Risikobeschäftigte“ unter Sonderbeobachtung stehen und, wie aktive Betriebsratsmitglieder, auf Schwarzen Listen stehen. Wir haben zwecks Image-Korrektur zwei Motive aufgelegt. Jetzt bestellen: https://aktion.arbeitsunrecht.de/de/zara-aufkleber  


Aufruf zum Call-In beim Wombat’s City Hostel!

Die Wombats-Besitzer Alexander Dimitriewicz und Marcus Praschinger kündigen als Vergeltung für gewerkschaftliche Organisierung die Schließung des Berliner Hostels zum 31. 08. 2019 an. Verteidigen Sie mit uns die Gewerkschaftsfreiheit! Rufen Sie beim Wombats an und beschweren Sie sich über das sozialschädliche Verhalten. Informieren Sie ihre internationalen Freund*innen und stornieren Sie Buchungen.

So erreichen Sie die Wombat’s Zentrale für Buchungen (Hinweis: 2 wählen „Booking“):

München +49. 89. 599 89 180 | Wien: +43. 1. 89 72 336 | London +44. 20. 768 07 600


Fertigmacher gesucht!

Bisher wurden folgende Unternehmen für den Schwarzen #Freitag13 am 13. September 2019 vorgeschlagen: Amazon, AmRest (Starbucks, KFC, Pizza Hut, Burger King u.v.m.), Auftraggeber von Erdbeer- und Spargelverkäufer*innen, CFM Charité Facility Management, Dennree (Großhandel mit Biomarkt-Kette Denn´s), Deutsche Bahn, DHL, Laborkette Eurofins Food, Flixmobility (Flixbus und Flixtrain), Essenslieferanten Foodora und Lieferando, Humboldt Universität Berlin und Technische Universität (TU) Berlin, Müller Ltd.&Co.KG Drogeriemärkte, Prüm Türenwerk Weinsheim, Real GmbH | Metro AG, Terra Nova e.V.  Ochtrup

Bitte ergänzen Sie diese Vorschläge mit Links oder eigenen Erfahrung und nennen Sie uns weitere Betriebsratsfresser und Gewerkschaftsfeinde: >> https://arbeitsunrecht.de/freitag13-vorschlag/


Terra Nova/Ochtrup: Sozialer Verein verhindert Betriebsratsgründung

Ein ganz besonders beeindruckender Fall von Mobbing spielt sich bei der Jugendhilfeeinrichtung Terra Nova e.V. im nördlichen Münsterland ab. Wer sich ein Bild machen möchte, welchen Mob Union Buster in Belegschaften entfesseln können, liest hier unbedingt die Kommentare. Wobei wir die schlimmsten Ausfälle gar nicht veröffentlicht haben. Gruselig ist, dass die Belegschaft zum überwiegenden Teil aus Sozialpädagog*innen besteht, denen Kinder und Jugendliche anvertraut sind. – Ein Update zu den Ereignissen in Ochtrup folgt in Kürze.  

Mehr lesen: >>https://arbeitsunrecht.de/terra-nova-sozialer-verein-verhindert-betriebsratswahl/


HEW Turmbau / Emden: Mit Beleidigungen und Mobbing gegen Betriebsratsvorsitzenden

Bereits vor der letzten Wahl des Betriebsrates im April 2018 haben Unbekannte auf dem gesamten Betriebsgelände Zettel aufgeängt, die sich gegen die IG Metall richteten. Der Spind von Serhat Ö. war mit dem Wort „Drecksau“ beschmiert. Die Geschäftsleitung bot eine Abfindung von 80.000,- Euro, um sich des unliebsamen Betriebsratsvorsitzenden zu entledigen.

Mehr lesen: >> https://arbeitsunrecht.de/frontberichte-05-2019/#anker01


Hark-Orchideen: Mit Schreiner + Partner gegen Betriebsratsgründung

Seit einem halben Jahr versuchen die Beschäftigten bei Hark Orchideen in Lippstadt (NRW) einen Betriebsrat zu gründen. Die Geschäftsführung verweigert Vertretern der Gewerkschaft IG BAU immer wieder den Zugang zum Betrieb oder verlangt, dass diese sich mindestens 36 Stunden vorher ankündigen müssten. Trotzdem soll am 05. Juni 2019 endlich gewählt werden.

Mehr lesen: >> https://arbeitsunrecht.de/frontberichte-05-2019/#anker02


Wildwest im Saarland: Baron Reisen kündigt BR-Kandidaten zum 4. Mal

Das größte private Busunternehmen des Saarlandes geht wiederholt gegen den unliebsamen Verdi-Listenführer vor. Dazu Christian Umlauf von Verdi: „Diese Haltung der Geschäftsführung ist regelrecht verwerflich. Mitbestimmung ist ein hohes Gut und muss geschützt werden. Wer dagegen verstößt, darf keine öffentlichen Gelder erhalten und hat das Recht verwirkt, an öffentlichen Ausschreibungen teilnehmen zu dürfen.“

Mehr lesen: >> https://arbeitsunrecht.de/frontberichte-05-2019/#anker04


TERMINE

Morgen, 17. Mai 2019 | 16.00 Uhr: Proteste gegen Ökonomischen Terror und Unternehmerwillkür an den Wombat’s City Hostels Berlin und München.

Wir rufen zur solidarischen Unterstützung der Berliner Wombats-Beschäftigten und zur Verteidigung der Gewerkschaftsfreiheit auf!

  • Berlin: Wombat’s City Hostel Berlin, Alte Schönhauserstr. 2, 10119 Berlin
  • München: Wombat’s City Hostel München, Senefelderstraße 1, 80336 München
  • Zeit: 17. Mai 2019, 16.00 Uhr

Was können Sie außerdem tun: Rufen Sie an und beschweren Sie sich! (Hinweis: 2 wählen „Booking“)

  • München +49. 89. 599 89 180

  • Wien: +43. 1. 89 72 336

  • London +44. 20. 768 07 600

https://arbeitsunrecht.de/termine/berlin-muenchen-wombats-oekonomischen-terror-stoppen/


#FREITAG13

Schwarzer Freitag, 13. September 2019

Schwarzer Freitag, 13. Dezember 2019


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