Freitag 13: Wir wollen keinen Union Busting Quark

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MILRAM und LIDL wegen Betriebsrat-Bashing bei Neupack im Visier. Viele Aktionen am 13. März 2015 | Druck auf Unternehmer-Familie Krüger soll aufrecht erhalten werden

Hamburg_Banner_kleinDie Organisatoren der aktion./.arbeitsunrecht sind sehr zufrieden mit dem 1. Schwarzen Freitag am 13. März 2015. Es fanden Flugblatt-Verteilaktionen in ganz Deutschland statt, um undemokratische Machenschaften beim Plastikschalen-Zulieferer Neupack anzuprangern und Druck auf Neupack-Großkunden wie MILRAM und Lidl auszuüben.

Schutzwall gegen Union-Busting Quark in Stuttgart
Schutzwall gegen Union-Busting Quark in Stuttgart

In Großstädten wie Hamburg, Berlin, Stuttgart, Frankfurt, Hannover, Köln, Würzburg wurden solidarische Menschen aktiv; besonders freute uns die Resonanz von Bürgern und Gewerkschaftern an Orten, die nicht so häufig im Zentrum von Berichten stehen wie KönigsWusterhausen, Groß-Hehlen und dem Luftkurort Lam. In Oberhausen beteiligte sich das neu gegründete Komitee AKUWILL , das in Zukunft als Anlaufstelle für Betroffene Solidarität leisten will (siehe: WerWirSind, pdf), pdf).

Manche Kollegen waren so eifrig, dass sie gleich an mehreren Standorten aktiv geworden sind, sodass wir von einer Reichweite von 20 Städten in ganz Deutschland ausgehen. Da das Flugblatt frei zum Download angeboten wurde, können wir seine exakte Breitenwirkung nicht benennen. Nach den vorliegenden Zahlen dürften aber mehrere tausend Flugblätter verteilt worden sein.

Pappwand vor Kühlregal

In einem Lidl in Hannover
In einem Lidl in Hannover

Besondere Kreativität legte die Initiative Klassenkampf aus Stuttgart an den Tag (Bericht + Fotos). Sie bauten eine Wand aus Papp-Schachteln vor und sogar in Supermärkten auf. Die Aufschrift darauf: „Wir wollen keinen Union Busting Quark“. In Hamburg-Eimsbüttel meldete das Neupack-Soli-Komitee an einer zentralen Kreuzung einen ganzen Infostand an. Dort verteileten rund 20 Aktivisten Informationen an Passanten und schwärmten zu umliegenden Supermärkten aus, um mit Beschäftigten und Leitungspersonal Kontakt aufzunehmen. Neben engagierten Einzelpersonen, unterstützten auch Mitglieder weiterer Gruppen den „Schwarzen Freitag für Neupack“: In Oberhausen der oben erwähnte „Aktionskreis gegen Unterenehmerwillkür“ (AKUWILL), in Hamburg der Jour Fixe der Gewerkschaftslinken. In diversen Städten waren außerdem  Vertreter von attac, der Industrial Workers of the World (IWW), der Freien ArbeiterInnen Union (FAU), vom Frauenverband Courage und Erwebslosengruppen aktiv. In Hannover beteiligte sich Mitglieder des neu gegründeten Hannoveraner-Solidaritäts-Komitees gegen Union Busting (siehe hier).


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Oberhausen: Arbeitskreis gegen Unternehmerwillkür (AKUWILL) vor Lidl.
Oberhausen: Arbeitskreis gegen Unternehmerwillkür (AKUWILL) vor Lidl.

Medien: Interviews in freien Radios

Besonders die freien Radios reagierten positiv auf den Schwarzen Freitag. So war Jessica Reisner auf Radio Flora (Hannover) zu hören. Elmar Wigand gab Interviews auf Radio Z (Nürnberg, hier anzuhören), Radio Dreyeckland (Freiburg, hier anzuhören) und Radio Lora (München, hier anzuhören). Dagegen ist die Presseresonanz noch ausbaufähig.

Das Neue Deutschland berichtete in einem Bericht zur Tagung Union Busting, die am 14. März in Hamburg stattfand, ein paar Zeilen über den Schwarzen Freitag (Mobbig von ganz oben).  Die WAZ-Oberhausen setzte am 21. 3. 2015 eine Kurzmeldung plus Foto ab (pdf, siehe unten). Die Hamburger Morgenpost brachte am 17. März einen langen Artikel über Murat, Neupack und die Kündigungswelle (Firma schikaniert systematisch ihren Betriebsrat). Das Elbe-Wochenblatt Eimsbüttel setzte die skandalösen Vorgänge beim Plastikbecher-Produzenten Neupack bereits am 10. März auf die Titelseite: „Späte Rache am Betriebsrat?

Fazit: Gelungener Auftakt

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Wo ist Lam, was ist der Osser? Durch den Schwarzen Freitag lernen wir Deutschland ganz neu kennen.

In Deutschland kommt etwas in Bewegung gegen Union Busting und Unternehmerwillkür. Wir sind guter Hoffnung, dass die Beteiligung am nächsten Schwarzen Freitag (13. November 2015) weiter steigt.

Ob unsere Botschaft bei den Neupack-Großkunden Deutsches Milchkontor (MILRAM) und Lidl wirklich angekommen ist, muss allerdings stark bezweifelt werden. Als wir am Montag dort telefonisch nachfragen wollten, gingen beide Konzern auf Tauchstation. Deshalb überlegen wir derzeit, wie wir nachlegen können, um den Druck aufrecht zu erhalten.

Ziel muss es sein, dass entweder Neupack die Kündigungen und Abmahnungen gegen seine Betriebsratsmitglieder zurück nimmt und sich für Bespitzelungen durch Detektive entschuldigt, oder dass DMK und Lidl sich von ihrem Zulieferer Neupack trennen.

Fotogalerie Schwarzer Freitag auf facebook.

Artikel_WAZ_OB_Schwarzer_Freitag_AKUWILL_21-03-2015
WAZ Oberhausen, 21. 3. 2015.

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