Freitag13: Protest gegen Malteser in Duisburg und Köln

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Putzfrauen und Unterstützer*innen protestieren am Freitag, den 13. im St. Anna-Krankenhaus und vor Malteser-Zentrale

1605013_freitag13_protest-malteser-mcs-duisburg_8-meter-transpaWir dokumentieren einen Bericht von Robert Berger, Solikreis St. Anna:

Um 12 Uhr trafen sich etwa 30 UnterstützerInnen zu einem Flashmob in der Kantine des St.-Anna-Krankenhauses. Mit zugeklebten Mündern, einem Transparent („Wir sind keine Sklaven! Wir werden nicht schweigen!“) und Flugblättern, wiesen sie die Anwesenden – darunter auch einige Beschäftigte der MCS – darauf hin, wie die Firma meint, die berechtigte Kritik an den Verhältnissen aus der Welt schaffen zu können.

Nachdem sie nach einer Viertelstunde von der Klinikleitung zum sofortigen Verlassen des Gebäudes aufgefordert worden waren, verließen sie ruhig und friedlich das Krankenhaus und verteilten vor dem Eingang ihre Informationen an die Beschäftigten, Besucher und Patienten. Auch der WDR war vor Ort und wird in der Duisburger Lokalzeit über die Aktion berichten.

An der dem Krankenhaus gegenüberliegenden Station der Hochbahn hing ein überdimensionales Transparent, auf dem weithin zu lesen war: „MCS / Malteser – Ausbeutung“. Diese Flash-Mob Aktion wurde von der Aktion Arbeitsunrecht, IG BAU und vom Solidaritätskreis der St.Anna unterstützt.


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Auch vor der Zentrale Köln-Kalk

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Protest vor St. Anna-Krankenhaus der Malteser in Duisburg am Freitag, den 13. Mai 2016

Schon um 10 Uhr hatten sich in Köln etwa 20 solidarische Menschen vor der Hauptverwaltung der Malteser an der Kalker Hauptstraße (Nr. 22-24), versammelt und dort Flugblätter verteilt. In ihrem Aufruf hatten sie aus den „Leitsätzen“, mit denen die Malteser auf ihrer Webseite für sich werben, zitiert: „Unsere Stärke wächst aus der Gemeinschaft: vor Ort, national und weltweit. Die Nächstenliebe beginnt bei uns in den eigenen Reihen. Wir sind aus Tradition modern. Unsere Hilfe hört dort nicht auf, wo eingefahrene Wege enden. Wir haben Mut, neue Aufgaben anzunehmen und unkonventionell zu bewältigen.“

[…] Beim Verteilen auf der Straße in Köln-Kalk erhielten sie viel Zuspruch von Passanten und insbesondere Passantinnen, die es gut fanden, dass endlich mal gegen die katastrophalen Zustände im Reinigungsgewerbe protestiert wird.

Flugblatt-Aktion im Hildegardis-Krankenhaus Köln-Lindenthal

Am Tag zuvor hatten Menschen, die sich mit den ausgebeuteten Reinigungskräfte solidarisieren, das Flugblatt des „Solikreis St. Anna“ auch am Malteser Krankenhaus St. Hildegardis in Köln an der Bachemer Straße verteilt. Dabei erhielten sie Zuspruch und Lob von einigen Krankenschwestern für ihre Solidarität mit den Frauen in Duisburg; das ganze „Outsourcing“ sei eine Katastrophe.

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Flashmob in der Kantine des St. Anna-Krankenhaus, Duisburg am Freitag, den 13. Mai 2016
fEin älterer Mitarbeiter von MCS sagte uns hinter vorgehaltener Hand, er finde es großartig und bewundernswert, dass die MCS-Frauen am St. Anna endlich mal den Mund aufgemacht hätten. Er selber traue sich das nicht, weil er schon zu alt sei und keinen anderen Job mehr finden würde.

Die Verhältnisse am St. Anna sind kein Einzelfall, sondern eher typisch für eine ganze Branche. Aber hier sind diese Zustände durch den Mut einiger weniger junger Frauen endlich einmal in der Öffentlichkeit bekannt geworden – und so leicht, wie sich das die Chefs der Malteser und der MCS vorstellen, werden sie sich auch mit Hilfe überbezahlter Rechtsanwälte nicht wieder zum Schweigen bringen lassen.

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