Mayer-Bäckerei beschuldigt Angestellte

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Frankfurter Bäckerei-Kette kommt wegen unregelmäßiger Gehaltszahlungen in Verruf / Chef sucht Schuld bei Angestellten

Laut Bericht in der Frankfurter Rundschau vom 28. Juni 2012 warten zahlreiche Angestellte der Kette „Mayer“, zu der auch „Maison du Pain“ gehört, auf ihren Lohn.

Dass Firmen in Schieflage geraten, zeitweilig den Lohn nicht zahlen können, am Ende gar Pleite gehen mögen, ist in der privatwirtschaftlichen Wirtschaftsform nichts besonders Ungewöhnliches. Bemerkenswert ist allerdings eine Begründung, die ein verantwortlicher Manager hier in Stellung zu bringen versucht:

Der Geschäftsführer, der das 1938 gegründete Familien-Unternehmen in der dritten Generation führt, beklagt unterdessen eine Selbstbedienungsmentalität seiner Mitarbeiter. Durch „Klauereien“ in den Filialen sei ein Defizit von 420.000 Euro aufgelaufen. Genauer erläutern mag Oliver Mayer diese Zahlen aber nicht.

[Hervorhebung arbeitsunrecht.de]

Die Ursachen wirtschaftlicher Verwerfungen können vielfältig sein: branchenbedingt, regional, konjunkturell – es kann sich auch individuelles Versagen und Missmanagement handeln, bzw. schlechte Beratung und irrsinnige Konzepte. Dass Unternehmer wie Oliver Mayer versuchen, die Schuld für den drohenden Untergang ihrer Kette bei ihren Angestellten zu suchen, zeigt wie betriebsblind bzw. verblendet manche Akteure inzwischen geworden sind.


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4 Kommentare

  1. Das Geld hat er gebraucht für seinen Urlaub an der Côte Azur in Csvalaire sur Mer und mit Porsche. Und da sollen die Mitarbeiter schuld sein SO EIN RINDVIEH!!

  2. Ich habe einmal bei Mayer einen Hefezopf gekauft, der irrsinnig teuer war und ebenso schlecht (nicht nach Hefezopf geschmeckt und staubtrocken).

    Wenn Herr Mayer, oder wie er immer heißt, davon ablenken will, daß er überteuerte Ware in überteuerten Backboutiquen verkauft, die von unterirdischer Qualität sind, kann er das ja versuchen. Seine Mitarbeiter dafür verantwortlich zu machen, ist mehr als schäbig. Wenn er nun Geishecker übernommen hat und meint, hier mehr Dumme zu finden, die sein Backschlechtwerk zu kaufen bereit sind, dann werden die Kunden ihm schon zeigen, was sie davon halten und ihr Geld woanders hintragen.

    Ich bin jedenfalls kein Kunde (ehemals Geishecker) mehr. Nicht nur wegen meiner oben erwähnten negativen Erfahrung, sondern umso mehr, wenn dieser Schlechtbäcker auch als Schlechtmacher seiner Mitarbeiter auftritt.

  3. Bäckerei Meyer hat Insolvenz angemeldet: http://www.fr-online.de/frankfurt/frankfurt-baeckerei-mayer-mayer-meldet-insolvenz-an-,1472798,17139044.html
    Es war nicht wirklich unerwartet, ebenfalss nicht unerwartet wird Meyer jetzt mit öffentlichen Mitteln gerettet, um anschließend mit bekannter Inkomptenz weiter agieren wird.
    Klar ist, dass die entnommenen/ gestohlenen Beträge mit mehr auffindbar sein werden und niemand eine Anklage wg. Veruntreuung fürchten muss. Die Mitarbeiter können sich nicht gegen solche Beschuldigungen wehren, der Chef ist shoppen in London.0

  4. Wenn die Gehälter nicht gezahlt werden können ist eigentlich ein Insolvenzantrag fällig. Beim Bäcker zahlen die Kunden bar und sofort, im Gegensatz zu anderen Branchen wo es auch mal Monate dauern kann. Wenn also Ende des Monats nicht genug Geld da ist, dann klappt wohl das Geschäftsmodell nicht.

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