Initiative solidarischer ArbeiterInnen protestiert in Nürnberg gegen KiK

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Wir dokumentieren eine Pressemitteilung der Initiative solidarischer ArbeiterInnen (ISA) aus Nürnberg vom 12.11.2015

kik beutet aus – kik unterdrückt – kik tötet

Die Initiative solidarischer ArbeiterInnen ruft zu Kundgebung vor kik Filiale in der Färberstraße auf

Unmenschliche Produktionsbedingungen und Hungerlöhne in Asien, Betriebsratsbekämpfung und Versuche Streiks im Zentrallager zu verhindern, ein System von Kontrolle und Überwachung in jeder einzelnen Filiale. Der Textildiscounter kik tut alles dafür, sein Versprechen billiger Kleidung einzulösen – und dabei trotzdem noch haushohe Gewinne einzufahren.

Bereits 2011 berichtete die ZDF Sendung „Panorama“ über die unmenschlichen Produktions- und Arbeitsbedingungen bei kik. Damals gab der Konzern ein geheucheltes Versprechen ab, die Firmenpolitik ändern zu wollen. Was an den Versprechungen dran war, zeigte sich nicht einmal ein Jahr später bei einem Feuer in der pakistanischen Textilfabrik Ali Enterprises, bei dem über 200 Näherinnen und Näher ums Leben kamen. Und noch einmal 2013, als die Textilfabrik Rana Plaza in Bangladesh einstürzte – und über 1100 Arbeiterinnen und Arbeiter unter sich begrub. Beide Fabriken hatten zu einem großen Teil für kik produziert.

Auch an den Arbeitsbedingungen in Deutschland hat sich nur wenig geändert. Nach wie vor sind Angestellte über Stunden alleine in Filialen, übernehmen dort alle Tätigkeiten vom Regale ein-räumen über die Kasse bis hin zu Reinigungsarbeiten. Bezahlt wird der Mindestlohn, von tariflichen Vereinbarungen keine Spur. Wer versucht sich zu organisieren oder sich zu wehren, bekommt die ganze Härte des Konzerns zu spüren: während der mittlerweile seit über einem Jahr andauernden Arbeitskämpfe im Zentrallager in Unna bei Bönen hagelte es Abmahnungen gegen Streikende, ein Betriebsratsmitglied sollte wegen eines Interviews mit einer der Partei „Die Linke“ nahestehenden Zeitung fristlos gekündigt werden. Versuche in einzelnen Filialen Betriebsräte aufzubauen beantwortet der Konzern mit Entlassungen – im Zweifelsfalle eines ganzen Filialteams. Kurzum – kik ist nur an der Maximierung eigener Profite interessiert, die Werkzeuge dazu sind in der kapitalistischen Wirtschaft altbekannt: Ausbeutung, Überwachung, Unterdrückung.

Beraten lässt sich kik bei seinen Arbeitskampfstrategien von der Anwaltskanzlei Schreiner + Partner, deren Seminarreihe die Initiative solidarischer ArbeiterInnen bereits erfolgreich aus dem Hotel arvena Park in Langwasser vertreiben konnte. Jetzt ruft die ISA im Rahmen eines bundesweiten Aktionstages der aktion./. arbeitsunrecht zu Protesten vor der kik Filiale in der Färberstraße auf. Insgesamt sind in über 20 deutschen Städten Aktionen und Proteste geplant.


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Initiative solidarischer ArbeiterInnen
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