Toys „R“ Us

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Warum wurde das Unternehmen für den Schwarzen Freitag am 13. Mai 2016 nominiert?

Die Beschäftigten von Toys „R“ Us streiken seit 2015 für einen Tarifvertrag des Einzelhandels. Beschäftigte verdienen bei Toys „R“ Us aktuell nur wenig mehr als den Mindestlohn und arbeiten unfreiwillig oft nur in Teilzeit. Ein Tarifvertrag brächte Ihnen unter anderem einen verbindlichen Anspruch auf günstigere Regelungen zu Arbeitszeiten, Urlaub und diverse Zuschläge. (verdi 08.06.2015)

Streikbrecher-Prämie und Maßregelungen

Doch lieber zahlt das Unternehmen Streikbrechern eine Prämie von 200,- Euro. Sechs Streikende aus Braunschweig erhielten für die Teilnahme am Streik Abmahnungen. Für den Wiederholungsfall droht das Unternehmen mit Kündigung (Attackiert Toys „R“ Us streikende Mitarbeiter?).

Schon 2013 berichteten wir in den Frontberichten über einen Fall bei Toys „R“ Us in Heilbronn, wo eine unliebsame Betriebsrätin mit eine Welle von sechs Abmahnungen und durch ein Amtsenthebungsverfahren zermürbt werden sollte. Sie war außerdem massivem Bossing, Mobbing und Bespietzlungen ausgesetzt und wurde als Verkäuferin zur Putzfrau degradiert. 

Belegschaften im Würgegriff von Finanz-Investoren

Die Aggressivität der Spielwaren-Kette dürfte auch durch ihre Besitzverhältnisse erklärbar sein: Sie gehört zu gleichen Teilen den Finanz-Investoren von Bain CapitalVornado Realty Trust und der berücktigten Heuschrecke KKR (Kohlberg Kravis Roberts & Co.). Beschäftige, deren Unternehmen von KKR übernommen wurden, haben für gewöhnlich nicht viel zu lachen. So berichteten wir am 22.1.2013 über die gezielte Verhinderung einer Betriebsratsgründung bei A.T.U. (Autoteile Unger).


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Zum Beispiel WMF

Auch die Belegschaft des Traditionsunternehmens WMF kann ein Lied von KKR singen. Kurz nach der Übernahme wurden 400 Arbeitplätze vernichtet. Die Schwäbische Zeitung schrieb am 26. Juni 2014: „Der WMF-Konzern will Hunderte Stellen abbauen. Nicht, weil es dringend nötig ist. Dem Unternehmen geht es glänzend. Gekürzt wird, weil die Bilanz noch heller strahlen soll. In Geislingen, dem Firmensitz, wetzt die ganze Stadt die Messer – und betet.“

Im April 2016 verdichten sich laut dem Fachblatt food service Gerüchte, dass WMF an chinesische Investoren verkauft werden soll. 


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