Toys R Us: Solidarität mit Betriebsrat in Würselen

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Protest gegen Mobbing und Niedriglohn bei Toys R Us. Samstag, 16. Dezember 2017, 13:13 Uhr | Toys R Us, Schumannstr. 4, 52146 Würselen

Anreise: Köln Hbf, RE 10118 Gleis 9 D-G, Abfahrt: 11:15 | Köln-Ehrenfeld, Gleis 4, Abfahrt: 11:20 Uhr | Aachen Hbf, Buslinie Linie 11, Abfahrt: 12:24


Das Aachener Komitee „Solidarität mit Mona“ und die Initiative aktion./.arbeitsunrecht rufen zum Protest vor der Toys R Us-Filiale in Würselen bei Aachen auf.

Gewerkschafter und Bürgerrechtler protestieren in Würselen bei Aachen gegen Mobbing, Betriebsratsbekämpfung und Lohndumping:


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  • Arm trotz Arbeit? Die Aktivisten sammeln Spenden, damit auch die unterbezahlten Toys R Us-Verkäuferinnen Weihnachtsgeschenke für ihre Kinder kaufen können.
  • Eine Weihnächstmänner-Brigade verteilt alternative Produktinformationen an Kunden.
  • Knecht Ruprecht liest Management und Filialleitung die Leviten.

Die Protestierenden wollen das Toys R Us Management ermahnen, in Zukunft auf schmutzige Methoden gegen Betriebsräte und Gewerkschaften zu verzichten und endlich ernsthafte Tarifverhandlungen aufzunehmen!

Der Samstag vor dem 3. Advent ist als umsatzstärkster Tag des Jahres sehr wichtig für Toys R Us. Das Unternehmen ist im Mutterland USA insolvent und braucht auch auf dem deutschen Markt jeden Cent.

Hintergrund: Lohndumping, Tariflosigkeit, Union Busting

Die meisten Beschäftigten bei Toys R Us werden aufgrund des niedrigen Lohnniveaus im Alter auf Sozialhilfe angewiesen sein. Zahlreiche Verkäufer*innen stocken bereits jetzt mit Hartz IV auf, zumal sie gegen ihren Willen in Teilzeit arbeiten.

Die Filiale in Würselen ist eine Hochburg der Gewerkschaft ver.di; die Belegschaft beteiligt sich rege an Streiks für einen Tarifvertrag. Bislang ohne Erfolg. Toys R Us weigert sich standhaft, verbindliche flächendeckende Regelungen über eine Verbesserung des Lohnniveaus und über sozialverträgliche Arbeitszeiten zu unterzeichnen.

Die Betriebsratsvorsitzende Mona E. ist auch im Toys R Us-Gesamtbetriebsrat für die Belange der Verkäufer*innen aktiv. Sie ist seit Monaten im Fadenkreuz von Zermürbungsmaßnahmen, zu denen auch Mobbing durch einen stellvertretenden Filialleiter gehörte. Der Mann ist nach Ankündigung der Protesten zwischenzeitlich versetzt worden.

Die Spielwaren-Kette gehört den aggressiven Finanz-Investoren Bain Capital und KKR, die Gewerkschaften als Gesprächspartner nur unter äußerstem Druck akzeptieren.

Jessica Reisner, Campaignerin der aktion./.arbeitsunrecht, sagte dazu:

Leider hat Toys R Us auf unsere dringenden Bitten nicht reagiert, das Mobbing gegen den Betriebsrat und gewerkschaftlich aktive Beschäftigte in Würselen einzustellen. Jetzt wenden wir uns an die Kunden und hoffen, dass sie mehr Verständnis entwickeln.

Robert Schwedt, Ansprechpartner des Aachener Komitees „Solidarität mit Mona“ zu seiner Motivation:

Wir wollen ein deutliches Zeichen setzen: So dürfen Konzerne nicht mit ihren Beschäftigten umgehen! Es wird Zeit, das die Rechte von Beschäftigten wieder in den Mittelpunkt rücken. Dazu gehört auch das Recht als Betriebsrat unbehelligt von Repressalien arbeiten zu können.

Toys R Us mit ungewisser Zukunft

Toys R Us meldete in den USA am 19. September 2017 Insolvenz an.
Dazu Elmar Wigand:

Wenn das Management nicht bald umschwenkt, dürfte die Kette auch in Deutschland keine große Zukunft mehr haben.

Es wird immer schwerer Personal zu finden, das sich diese Niedriglohn-Ausbeutung auf Dauer antun möchte.

Auch die Kunden werden das schäbige Verhalten des Managements nicht honorieren. Wie soll man das seinen Kindern erklären?


Ansprechpartner

  • Elmar Wigand: 01577.5464151 | koeln01@arbeitsunrecht.de | Pressesprecher aktion./.arbeitsunrecht e.V.

Die Organisatoren

Das Aachener Komitee „Solidarität mit Mona“ in ein unabhängiger Zusammenschluss engagierter Bürger und Mitglieder folgender Organisationen: aktion./.arbeitsunrecht, Die Linke und ver.di. Das Komitee ist offen für weitere Gruppen, Initiativen, Organisationen und Einzelpersonen. Es ruft betroffene und interessierte Lohnabhängige und ihre Angehörigen auf, sich anzuschließen!

Die aktion./.arbeitsunrecht – Initiative für Demokratie in Wirtschaft & Betrieb ist ein bundesweiter Verein, der für Arbeitsrechte als Menschenrechte streitet und Union Busting bekämpft – die gezielte Zermürbung von Betriebsräten und Verhinderung gewerkschaftlicher Organisierung mit Hilfe professioneller Dienstleister. Mehr lesen: https://aktion.arbeitsunrecht.de/

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2 Kommentare

  1. Würselen ist echt eine Farce. Ich kenne den Laden jetzt seit 20 Jahren und Fakt ist: Die Spielwarenbranche ist dank Amazon und Logo+Konzept Schnorrern wie MyToys stationär am Ende. Klar wären Gehälter a la Porsche und Mercedes fairer aber es ist kein Wunschkonzert. Anstatt um das Überleben zu kämpfen wird blockiert. Ja! Die die „da Oben“ verdienen viel zu viel. Immer. RICHTIG! Am Ende Ende will den Job aber auch keiner von Euch Aufrührern machen. Dann doch lieber in Stuttgart, wo es sich als „da oben“ oder als BR RICHTIG LOHNT! SCheisse, Ihr pisst ins Schiff was randvoll Wasser steht.

    • Hallo Jörg,

      wir wundern uns schon seit geraumer Zeit, warum wir von rechten Trollen wir Dir bislang ignoriert wurden.

      Guck mal hier, was scheinheilige Patrioten und AfD-Förderer tatsächlich betreiben. Zum Beispiel der Molkerei-Milliadär, deutsche Wahl-Schweizer und legale Steuerhinterzieher Theo Müller (Müller Milch): https://aktion.arbeitsunrecht.de/de/schwarzer-freitag/nordsee

      Aus diesem modrigen Holz sind die AfD-Finanzierer geschnitzt.

      Kehre um, oder schweige für immer!

      MfG
      Elmar Wigand | Redakteur arbeitsunrecht.de

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