Schwarzer Freitag für McDonald’s + Starbucks: Ausbeutung schmeckt nicht!

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Aktionstag für Arbeitsrechte bei Starbucks & McDonald’s

Bundesweite Protest-Aktionen in Bamberg, Berlin, Hamburg, Köln, Plauen, Regensburg, Würzburg, Nürnberg.


Pressemitteilung 02/2020, 10. März 2020 | pdf | Ihr Ansprechpartner: Raphael Kamps (Campaigner, Berlin) 0176.295 860 98 | Mehr Informationen: https://arbeitsunrecht.de/fr13


  • McDonald’s weitgehend betriebsratsfrei.

  • Solidarität mit Michael G. – aktiver Betriebsrat bei Starbucks Berlin!

  • Skandal in Regensburg: Mc Donald’s Vize-Chef Frank Mosher kürzt Kranken Weihnachtsgeld.

  • Für demokratische Betriebe und ökologische, nachhaltige & solidarische Wirtschaft!

Der Aktionstag Schwarzer Freitag (#FREITAG13 Nr.10) am Freitag, 13. März 2020 richtet sich gegen Betriebsratsbekämpfung und Lohn-Dumping bei Starbucks und McDonald’s.

Wir sehen einen engen Zusamenhang zwischen der Ausbeutung von Beschäftigten und der Ausbeutung von Natur und Umwelt sowie der Schädigung des Gemeinwesens durch systematische Steuervermeidung.

Multinationale Konzerne wie Starbucks und McDonald’s stehen nicht nur für Union Busting (Was ist das?) und Lohndumping,


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  • sie stehen auch bei der Zerstörung des tropischen Regenwalds am Amazonas an vorderster Front,
  • betreiben systematische Steuervermeidung und höhlen so das Gemeinwesen aus,
  • verursachen hunderttausende Tonnen Verpackungsmüll,
  • sind Teil der weltweiten Tierindustrie.

Solidarität mit Michael: Union Busting durch Starbucks in Berlin stoppen!

In Berlin kämpfen derzeit zwei aktive und gewerkschaftsnahe Starbucks-Betriebsräte um ihr Überleben – soweit bekannt sind sie die letzten ihrer Art bei Starbucks. Um sie zu zermürben, betreibt Syndikusanwalt Alexander Sauer spitzfindigen Rechtsnihilismus und brutales Union Busting – dazu gehören mittlerweile sechs unsubstantiierte Kündigungsversuche gegen den Betriebsratsvorsitzenen Michael G.

Zudem spielt Starbucks in absurder Form mit dem Betriebsbegriff. Die Münchner Human Resources-Abteilung von Starbucks variiert beständig den Zuschnitt der fünf Berliner Distrikte – teils ohne jede geografische Logik. So entstehen für die Betriebsratsmitglieder Fahrtzeiten von einer Stunde innerhalb von Berlin, der organische Kontakt zu den Kolleg*innen zerreißt. Ziel der betriebswirtschaftlich unsinnigen Maßnahmen ist die Sabotage demokratischer Mitbestimmung.

2017 heuerte Starbucks Streikbrecher aus Polen an, um einen Streik der NGG in Berlin zu sabotieren.

McDonald’s Vorreiter des Union Busting

Eine feindliche Haltung zu Gewerkschaften und Betriebsräten gehört seit dem Markteintritt von McDonald’s in Deutschland 1971 zur Unternehmens-DNA. Die Hamburger-Kette ist ein Vorreiter des Union Busting und war lange Zeit vollständig betriebsratsfrei.

Mc Donalds ist heute zu schätzungsweise 95% betriebsratsfrei – genaue Zahlen verschweigt die Münchner PR-Abteilung auf Nachfrage. In 1.489 Restaurants gibt es für die 61.230 Beschäftigten heute weniger als 20 Betriebsratsgremien, viele wurden als Alibi-Gremien installiert. (Unklar ist, wieviele Restaurants zu einem Betrieb im Sinne des Betriebsverfassungsgesetz zusammengefasst sind.)

Weil McDonald’s die Tarifabschlüsse der Gewerkschaft NGG mit dem Branchenverband DeHoGa nicht passten, gründete der Konzern 1988 mit dem Bundesverband der Systemgastronomie (BdS) einen eigenen Verband, um Lohndumping in der Systemgastronomie abzusichern.

Mc Donald’s Regensburg: Kritik an „Burger-Meister“ Frank Mosher

In Regensburg macht derzeit der „schillernde“ McDonald’s-Franchise-Unternehmer Frank Mosher, von sich reden – ein gebürtiger US-Amerikaner, der gern markige Sprüche klopft. Jetzt will er für die CSU in den Stadtrat. Mosher ist Mc Donald‘s-Vize-Präsident für Gesamtdeutschland.

Ausbeutung von Migranten: Moderne Leibeigenschaft?

Mosher soll seinen Beschäftigten laut Medienberichten bei Krankmeldung das Weihnachtsgeld kürzen oder sogar komplett streichen.

Diese gezielte Förderung von Präsentismus (Krank zur Arbeit gehen) durch finanzielle Anreize bzw. Sanktionen ist gerade in der Gastronomie völlig unverantwortlich. Kranke Beschäftigte gefährden Kunden und Kollegen durch Ansteckungsgefahr und erhöhtes Unfallrisiko. In Zeiten des Corona-Virus ist eine solche Unternehmenskultur geradezu pervers.

In Moshers McDonald’s-Filialen arbeiten viele Migranten, die aufgrund von Sprachbarrieren und Unkenntnis des deutschen Arbeitsrechts meist besonders anfällig für sittenwidrige Ausbeutung sind.

Die Notlage der Menschen nutzt Frank Mosher auch als Vermieter. Er baut im großen Stil Häuser für seine Beschäftigen und vermietet ihnen dort Zimmer. Somit riskieren die Beschäftigten – sollten sie sich wehren -, nicht nur ihren Job, sondern auch ihre Wohnung, vielleicht sogar ihren Aufenthaltsstatus. So sieht wohl moderne Leibeigenschaft aus.


Mehr Informationen


Hintergrund: Was ist der Schwarze Freitag?

Der Aktionstag #FREITAG13 findet am 13. März 2020 zum zehnten Mal statt.

Ziel des Schwarzen Freitags ist es, Beschäftigte, Gewerkschafter*innen und Betriebsräte zu unterstützen, die in ihren Betrieben für anständige Arbeitsbedingungen und demokratische Mitbestimmung kämpfen.

Wir kämpfen für Demokratie im Betrieb und nachhaltige, verantwortliche & solidarische Wirtschaftsformen.

Wir nutzen friedliche, phantasievolle und unbequeme Protest-Aktionen. Dazu gehören freie Meinungsäußerung und ziviler Ungehorsam.

#FREITAG13 mit erstaunlicher Wirkung: Imageschäden, Kurseinbrüche und Pleiten

Die aktion ./. arbeitsunrecht konnte in der Vergangenheit erheblichen Druck auf Unternehmen und ihr Marken-Image ausüben.

  •     Europas größter Schweinefleisch-Produzent Tönnies geriet durch den Schwarzen Freitag, 13. September 2019 schwer ins Wanken. Wir erwarten dass der mehrfach-kriminelle Konzern bald fällt.
  •     Der Essenslieferant Deliveroo zog sich nach dem Schwarzen Freitag, 13. April 2018 aus 10 von 15 deutschen Städten zurück.
  •     Der Textilkonzern H&M verzeichnete nach dem Schwarzen Freitag, 13. Oktober 2017 einen massiven Kurseinbruch.
  •     Der größte Spielzeughändler der Welt Toys R Us hatte am Freitag 13. Mai 2016 mit Protesten zu kämpfen. Das Unternehmen ging im folgende Jahr pleite und ist inzwischen weltweit von der Bildfläche verschwunden.

Pressekontakt | Press Contact

Elmar Wigand | Luxemburger Str. 176 | 50937 Köln | koeln01@arbeitsunrecht.de | +49.176.588 656 23

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